Numero 10 (Tra 1022 n.B.F./29 Hal/Apr. 1999), S.3 |
(SOT) Wie der Redaktion aus zuverlässiger Quelle bekannt wurde, führten unlängst durchgeführte Aufräumungsarbeiten in Räumlichkeiten des Fürstlich-Darpatischen Oberkommandos in Wehrheim zur Entdeckung einer alten Schachtel mit Beweisen für die Existenz eines Fürstlich-Darpatischen Flottenstützpunktes am Perlenmeer. Wie es weiter hieß, handelte es sich hierbei um eine offensichtlich alte Landkarte, betitelt »Garetien, Darpatien und nördliches Aranien«, sowie um die kaum noch lesbaren Briefe eines bis dato unbekannten Hafenmeisters.
Die Durchsicht der Briefe und intensive Nachforschungen im Archiv des Oberkommandos ergaben, daß es sich bei dem auf der Karte verzeichneten Stützpunkt um die Hafenstadt »Dergelmund« in der Baronie Bergthann (Lgft. Trollzacken) handelt.
Wie es scheint, geriet der Stützpunkt bereits vor langer Zeit, zum einen durch die seltene Benutzung der Darpatischen Flotte, zum anderen wahrscheinlich durch den irreführenden Ortsnamen, in Vergessenheit.
Für die wenigen Landesunkundigen unter unseren Lesern sei an dieser Stelle erwähnt, daß der »Dergel« genannte Oberlauf des Darpat lediglich im Niederdarpatischen, also firunwärtigen Teil des Fürstenthumes Darpatien verläuft und in das Ochsenwasser mündet.
Weiterhin liegt dort, wo die aus Garetien fließende Natter in den Dergel mündet (Gft. Wehrheim), die Baronie »Dergelsmund«. Der praioswärtige Abfluß des Ochsenwassers aber ist einzig und allein der große Strom »Darpat«.
Wie nun der an der Mündung des Darpat gelegene Hafenort zu seinem so seltsamen Namen kommen konnte, bleibt bis auf weiteres ein Rätsel.
Zwar konnte die Adjutantur, die durch die zeitgleich laufende Restrukturierung des Heeres stark ausgelastet ist, bislang noch keine Angaben über den Zustand des Hafens und dort möglicherweise liegender Verbände machen, doch sollen bereits Boten ausgesandt worden sein, um den Kontakt zur Hafenmeisterei wieder aufzunehmen.
Die Existenz des Flottenstützpunktes Dergelmund ist auch hinsichtlich der derzeit laufenden Befestigung der Hafenanlagen auf den Efferdtränen und den Rüstarbeiten an den dort liegenden Flottillen von Bedeutung.
In toto gesehen ergibt sich durch diese Tatsachen nun eine nahezu vollständige Unabhängigkeit von Perricum.
Darpatien ist nunmehr wieder Seemacht!
Dergelmund - ein kleines Nest, das gerade außerhalb des Schattens der Türme Perricums liegt. Fischer, eine Taverne, ein paar Handwerker und ein Herrenhof, in dem der örtliche Amtmann der Baronin wohnt. Und dennoch Darpatiens bedeutendster Seehafen!
Selbst Handelsschiffe legten hier an, die hohen Zölle Perricums fürchtend, von hier verkehren die Schiffe zu den Efferdtränen, dem letzten Bollwerk - nun, ich fürchte, ich muß nun dem Interessierten reinen Wein einschenken.
Seit die Dämonenarchen übers Meer liefen, ist nichts mehr, wie es einmal war. Händler sind rar geworden dieser Tage und ziehen sicherere Häfen vor, an einen Entsatz Beilunks ist nicht zu denken, mit Mühe nur halten sich trotzig die Efferdtränen in Gewässern, die eher den Niederhöllen denn zu Efferds Reich gehören. Doch sollen wir kampflos und trauernd uns abfinden mit solchen Unsäglichkeiten? Niemals! Wie sagt ein Darpate? - »Un nu grad no'!«
Zuschriften an die: Kanzlerin Darpatiens
Text © 1999 Friederike Stein, Tübingen, Graphik & Layout © 1999-2007 Marianne C. Herdt. Alle Angaben und Verknüpfungen ohne Gewähr. Datum der letzten Änderung: 2007-03-19 Die Bilder und Texte dieser Domain unterliegen den urheberrechtlichen Schutz und sind nur zur privaten, nichtkommerziellen Verwendung freigegeben. Jede Art der Reproduktion, sei sie manuell, mechanisch oder digital (Ausgenommen hiervon ist die Verwendung zur Ausgestaltung privater Rollenspielrunden) sowie Verbreitung in jeglicher Art unterliegt dem Einverständnis der jeweiligen Urheber.