zu Morwulf dem Altzoller
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- Hintergrund
- Mit 11 Jahren entfloh er der Leibeigenschaft, verdingte sich mal zur See, mal zu Lande und kam weit herum. Als Borbarad in Tobrien landete und Söldner anwarb, hatte er gerade eine Zeitlang in der alten Heimat gelebt und einige Gründe angesammelt, von dort wieder zu verschwinden. Ein Kriegsherr, der guten Sold bot, kam da gerade recht. Morwulf war nicht eben zartbesaitet, und sein Haufen tat kaum anderes als Kriegshaufen überall tun. Auch Tempel wurden anderswo schon geschändet, auch Rondra und Kor fordern Blutopfer, und Rahjafrevel hatte sein eigener "göttergefälliger" Herr einst an seiner Mutter, seinen Schwestern und schließlich ihm selbst begangen. Als er die ersten Dämonenarchen sah und die ersten Untotenheere, als das Land verfaulte und die Leiber der ersten Paktierer, war es zu spät ...
Morwulf schaffte es, sich aus dem Schlimmsten heraus- und von Dämonenpakten fernzuhalten. Er wurde erfolgreicher Rottenführer und ließ gefangene Freischärler kurz vor der Opferung entkommen; er nahm an Belkelel-Orgien teil und verhalf den Überlebenden zur Flucht; er brannte Tempel nieder und verbarg die Geweihten im eigenen Zelt.
Als der Krieg seinem Höhepunkt zustrebte, stand er einem Bataillon vor und durfte sich "Kordon-Hauptmann" nennen. Kurz darauf wurde seine halbe Truppe "in die Altzoller Kasematten überstellt" - untot waren sie nützlicher als lebendig. Der Rest stimmte seinem Hauptmann zu: sie dienten den falschen Herren.
Als sie geschlossen überlaufen wollten, wurden sie von verzweifelten Landwehreinheiten niedergemacht; Morwulf führte ein halbes Banner ins Hinterland zurück.
Von einer anderen Einheit übernahm er einen Trupp Gefangene und führte sie und seine eigenen Leute unter allerlei Finten und Vorwänden in die Berge und über die Grenze. Eine warunkisch besetzte Feste, die er für ein freies Kloster hielt, kostete die Hälfte der Flüchtlinge das Leben und wahrscheinlich die Seele. Hunger und die Widrigkeiten des Berglandes forderten weitere Opfer. Etwa zwanzig Leute brachte er lebend vor die Tore der "Zuflucht".
Nach umfassenden Berichten, Geständnissen und Informationen wurde einem Teil der Überläufer von Rommilys Amnestie gewährt. Einige wurden mit den "unschuldigen" Flüchtlingen ins Bergthanner Lazarett gebracht, zwei begingen Selbstmord, einer verschwand spurlos in den Bergen. Morwulf sollte sich vor einem Gericht verantworten und bat Mutter Marjele um den Schutz der Travia. Seitdem lebt er im Wehrkloster, von den meisten dort Lebenden immer noch mißtrauisch gemieden oder verachtet. Selbst Mutter Marjela und Vater Esiko sind vorsichtig. - Charakter
- Morwulf diente in mittlerer Charge im Söldnerheer Borbarads.
Er weiß verdammt gut, was er auf dem Kerbholz hat und bereut seine Taten ehrlich, auch wenn er sich das selten anmerken läßt.
Seine einzige Hoffnung ist, noch lange genug zu überleben, um wenigstens einige Kerben »abzahlen« zu können, bevor er vor die Seelenwaage Rethon tritt.
Die »Tränentour« liegt ihm nicht, und da er deshalb selbst von vielen Travia-Geweihten mißtrauisch oder verächtlich behandelt wird, gibt er sich meist den Anschein eines abgebrühten Söldners, den eh' nichts mehr rühren kann. - Herausragende Eigenschaften
- MU 17, KL 17, GE 16; JZ 1.
- Herausragende Talente
- Guter Kämpfer in etlichen Waffengattungen z. T. auch linkshändig; Kriegskunst 11, Gassenwissen 15, Selbstbeherrschung 16, Fesseln/Entfesseln 9, ausgezeichnete Sinnenschärfe.
Gut in Körperbeherrschung, Reiten, Schleichen; einige Kenntnis in Etikette (der Schwarzen Lande), Götter/Kulte (v. a. dämonische), Magiekunde, Heilkunde/Wunden.
Kann (was im Kloster keiner weiß) Musizieren (Flöte) und Tanzen (wonach ihm freilich auch kaum noch der Sinn steht). - Beziehungen
- Keine (mehr).
- Finanzkraft
- Keine.
- Verwendung im Spiel
- Morwulf ist ein unschätzbarer Informant über die Schwarzen Lande und dortige Kampfverbände, auch wenn er die aktuellen Paßworte und Standarten natürlich nicht kennt.
Ansonsten verwendbar als Kuriosität und natürlich als klassischer Ex-Bösewicht, der stets als erster verdächtigt wird, aber unschuldig ist.
Tecko konnte Mutter Marjela überreden, Morwulfs alte Rüstung, Waffen und Abzeichen aufzubewahren, und erlaubt ihm gelegentliche Übungskämpfe. Wenn es zum Äußersten kommt, könnte (und würde) Morwulf zum Schein wieder als Hauptmann heptarchischer Truppen auftreten.
Impressum --
Text © 1999-2007 Friederike Stein und Marianne C. Herdt, Tübingen. Graphik, Layout © M. C. Herdt. Letzte Änderung: 2007-12-30