Die Inseln Finne & Fluke (Finja e Fluka)

[etfinn]Zwischen Effora und Berlenga liegen zwei kleine Inseln, jede kaum eine Meile im Durchmesser, umgeben von zahlreichen spitzen Felsen, die bis nahe an die Wasseroberfläche ragen. Ob ihrer Besonderheit, bei starker Flut kaum noch sichtbar zu sein, bei Tiefstwasser aber deutlich aus dem Meer zu ragen, erhielten die Inselchen schon vor langer Zeit die Namen Finne und Fluke, auf Forrisch: Finja e Fluka.
   Über ihre Oberfläche ist nichts weiter zu berichten, als daß sie spärlich mit Gras und Moos bewachsen sind.

[etdlph]Anhänger des [i]Efferd wird vermutlich eher interessieren, was unter dem Wasserspiegel geschieht: Ganzjährig tummeln sich hier besonders viele Fische und Delphine, ja selbst kleine Wale, als ob sie sich dort besonders wohl fühlten.
   Jährlich zum Frühjahr, in den Tagen um Ende [i]Tsa bis Anfang [i]Phex, zur [i]Tempra Depescje, jedoch geschieht Wunderbares: Wie auf geheime Absprache versammeln sich unzählige Meeresbewohner, verwandeln das Wasser um die Felsen in eine flirrende, bunte, schäumende Welt. Während jener Zeit, da sie rund um die Felsen laichen und gebären, ist das Meer von unzähligen Flossenschlägen gleich einer weißen Decke von Schaum bedeckt.

Die Schiffahrt um die Inseln

Größere Schiffe nutzen Finja e Fluka zwar seit alters her zur Navigation, meiden aber wegen der Felsen und gefährlichen Strömungen ihre Nähe. Selbst erfahrende Schiffer passieren die Enge zwischen den Inselchen und Effora nur mit größter Achtsamkeit und der Hilfe eines einheimischen Lotsen.
   Für forrische Seefahrer gehört es aber auch zum Abschiedsritual, ihr Schiff in Sichtweite von Finja e Fluka zu bringen und den [i]Herrn der See um Schutz und Segen für die Reise zu bitten.

La Tempra Depescje

Im alltäglichen Leben halten die Fischer der Region Abstand von dem Efferdheiligtum. Während der [i]Tempra Depescje aber stellen die einheimischen das Fischen ein und lenken ihre Boote in die rauschende Pracht. Unter Gebeten und Gesängen werfen sie Opfergaben an den stürmischen Herrn in das Meer; Brocken eigens gebackenen Brotes (!), Kräuter und Wein, und geben so zurück, was sie aus dem Meer erhielten.

Die Kraft der Inseln

Die Kraft von Finja e Fluka ist allgemein unbezweifelt. Man weiß von einigen Fällen, in denen sich jemand nicht mehr anders zu helfen wußte, als an den Felsen in die Tiefe zu tauchen und den [i]Wogenbeherrscher um Hilfe und Beistand oder den Tod in seinen Armen zu bitten.
   Nicht wenige Taucher blieben für immer in Efferds Reich, doch andere kamen wieder herauf, die Augen strahlend vom Glanz des Glaubens, die Brust voll Mut und Zuversicht und eine Perle in der Hand. So liegt bei den Reliquien auf manchem Hausaltar auch eine Perle, vererbt über Generationen und in Ehren gehalten als Zeugnis Efferds und die Mahnung nach Demut.

Legenden zufolge sind Finja e Fluka - je nach Überlieferung - die Anker oder Ankerfelsen des Archipels [i]Efferdstränen. Die Zeit wird kommen, heißt es, da die Derischen den Göttern freveln und den Wesen anderer Sphären die Tore öffnen. Dies ist die Stunde der Druiden: Sie werden vor dem stürmischen Herrn Zeugnis für die Tugend der [i]Forren abgeben, und so sie Gehör finden, wird Efferd selbst die Anker lichten. Wolken werden sich blähen wie Segel, Bäume die Äste sperren wie Rahen, die Inseln werden Fahrt aufnehmen mit Kurs auf eine neue Welt.
   Ob die Legende stimmt oder nicht, ist nicht bekannt. Jene, die es wagten, an den Inseln hinabzutauchen, erzählten darüber nichts und antworteten dazu auch auf keine Fragen.

[Meisterinfo]

Hoch

Impressum -- Text © 1999-2007 und Marianne C. Herdt, Tübingen. Graphik & Layout © Marianne C. Herdt. Icon Finne & Fluke © 2003 Marianne C. Herdt, Delphin im Sprung unbekannt. Letzte Änderung: 2007-07-30.