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Noch im Vorderteil des Hauses schint rechter Hand eine Wandnische mit Bild zu sein.
Tatsächlich ist dies der Eingang zur Bader-Schenke und das vermeintliche Bild ein Schild mit der Aufschrift:
»Badern-Schenck - Tranck unnd Speiß für guten Preiß«.
Der von mehreren einfachen Fenstern erleuchtete Schankraum ist ein recht großer Raum mit einfachen Bänken und Tischen aus alters- und rauchdunklem Holz.
Zum Hausinneren hin zieht sich eine hölzerne Theke vor einem großen Holzregal, in dessen Fächern allerlei Tontiegel und Glastöpfe mit Kräutermischungen stehen.
Inmitten des Regals ist eine Holztür zu sehen, hinter der sich der Küchenraum verbirgt. Im freien Raum zwischen Eingangstür und Theke bullert im Winter ein Kachelofen, der nur von der Küchenseite her befeuert werden kann.
Zumeist treffen sich hier Seeleute und erfahrene Golfschiffer, sitzen vor kleinen Gläsern und Tonbechern, spielen Würfel, warten auf neue Heuer oder tauschen untereinander Aufträge und Neuigkeiten aus.
Doch nicht nur Seefahrer, sondern auch Bauern und Knechte, Händler und Handwerker finden sich gelegentlich hier ein.
Gleich, ob sie nur durch Zufall hier hereinkamen, auf die Behandlung der Baderin oder einen freien Platz in einem der Bäder warten,
allen ist gemein, daß sie sich an den - teilweise heilwirksamen - Krätertees oder -bränden laben und die saubere Atmosphäre des Hauses zu schätzen wissen.
Die zweite Tür, linker Hand, führt in eine Badestube, in dessen Mitte ein erhöhter Sockel gemauert ist. Auf dem Sockel steht ein Badezuber aus Metall, groß genug für zwei Personen, rechts daneben an der Wand eine Pritsche mit Lederpolster. Ringsum an den Wänden sind Regale, darauf neben ordentlich gefalteten Tüchern allerlei sorgfältig mit Symbolen oder Kürzeln beschriftete Tiegel, Flaschen und Phiolen. Das einzige Fenster des Raumes ist innen vergittert und von einer Holzkonstrukion verschlossen, deren Lamellen jeden Blick von außen abhalten, jedoch dämmeriges Tageslicht hereinlassen.
Die dritte Tür des Flures, rechter Hand, führt in die Küche. Blakendes Herdfeuer aus einem gemauerten Ofen erleuchtet die saubergeschrubbten Arbeitsflächen davor. Die obere Hälfte der Wände und die Decke sind rußgeschwärzt, doch blinken die dort oben aufgehängte Kellen, Gabeln, Trichter und allerlei andere Gerätschaften so sauber, als ob sie erst aufgehängt worden wären. Stets blubbern ein oder mehrere Kessel auf dem Feuer, meist mit Badewasser, Aufgüssen für Spezialbehandlungen oder Rohstoffen zu Salben und Tinkturen.
Ungefähr der Küche gegenüber ist die vierte Tür, welche in eine weitere Badestube führt. Der Zuber hier ist aus Holz und groß genug für fünf Personen. Ein gemauerter Absatz zieht sich schulterbreit um Seitenwände und Rückwand, verstreut darauf liegen hölzerne Sitzgitter. In die Decke über der Rückwand ist eine hölzerne Lüftungsklappe eingelassen, etwa einen auf einen Schritt groß, mit einem einfachen Holzriegel verschlossen.
Die letzte Tür des Ganges führt in eine kleine Kammer. Auf einem kleinen Regal liegen Kerzen, eine hölzerne Treppe führt steil nach oben in das Obergeschoß.
Das hintere Ende des Ganges knickt im rechten Winkel etwa zwei Schritte weit nach Links ab und endet dann.
Hier ist der Hinterausgang des Hauses, eine einfache Holztür, die auf die Terasse führt.
Unter einer weinbelaubten Pergola stehen kleine Tischchen, daran zerbrechlich wirkende Holzstühle mit Strohgeflecht.
Die Tische sind bei warmem Wetter üblicherweise gut besetzt mit spärlich oder noch geringer bekleideten Frauen und Männern, über Brettspiele gebeugt oder schwatzend.
Aus der Felswand, die die Terasse nach hinten begrenzt, strömt Wasser in ein großes, gemauertes Becken, in dem weitere Gäste hocken oder treiben, dösen oder schwatzen.
Das (auf Effora eigentlich recht kostbare) Wasser zur Versorgung der Becken kommt durch eine lange Strecke aus Tonröhren aus den zentralen Hügeln der Insel.
In ein Hauseck eingebaut ist der abschließbare Schuppen, in dem vor allem das kostbare Brennholz gelagert wird.
Die Seiten der Terasse sind von Strohgeflecht gegen etwaige Böen und Blicke Neugieriger geschützt. Aus beiden Schutzwänden führen Türen aus Weidengeflecht in die Seitengassen.
Impressum -- Text, Graphik, Layout © 1999-2007 Marianne C. Herdt, Tübingen, BRD. Bilder (Datei.GIF) © 2003-2005 Marianne C. Herdt. Letzte Änderung: 2007-07-30.