Das übliche Essen (auch beim Niederadel) besteht aus Dicker Supp, Eintopf, Grütze oder Brei aus Rüben, Kohl, Kartoffeln, Roggen, Gerste.
Dazu gibt es Gartengemüse, Schmalz, Butter, Rahm, oft auch Wurststücke oder Speck und einen Kanten Brot.
Gewürzt wird das Essen meist milde mit Gartenkräutern und etwas Salz.
Auch Frösche, Froschlaich und Kaulquappen werden in den verschiedensten Formen gegessen, z. B. als
Quappensuppe oder
Knupperfretsche.
Vor allem Letztere, sowie ausgebackene Rübenschnitzel oder «Schmalzebrot» sind beliebte Zwischenmahlzeiten für Knechte, Mägde und Rinderhirten.
Getrunken wird meist Molke, selbstgebrautes «Kesselbier» oder Apfel-Birnen-Most, Wasser nur da, wo es eine frische Quelle oder einen guten Brunnen gibt. Honig- und Rübenschnäpse, Obst- und Kräuterbrände werden ebenfalls gern und viel getrunken, auch wenn sie eigentlich als «Arzenei» gelten - ein Grund zur "Einnahme" findet sich immer!
Besondere "Trachten" gibt es im Zoller Land nicht. Alltags kleidet sich auch der Adlige praktisch, robust und billig, zu Festtagen schmückt sich auch der Bauer mit bestickten Westen, bunten Bändern, Schnallen, Kettchen. Vieles scheinbar Kostbare ist dabei aus billigen und lokal vorkommenden Materialien "nachgemacht". Bevorzugte Fest-Farben sind Muster bzw. Kombinationen aus Reinweiß, Rot, Blau und Tiefschwarz. Erd-Töne gehören zum Alltag.
Impressum -- Text © 2007 Friederike Stein und Marianne C. Herdt, Tbingen, Graphik & Layout © 2007 M. C. Herdt. Letzte Änderung: 2007-12-30