Artikel zur Biologie

Infektionen, Parasiten, Erreger


Wunderlich, Frank, und Erwin Schurr

Leishmaniasis

Die Leishmaniasis ist eine der häufigsten Tropenkrankheiten. Erreger sind Einzeller der Gattung Leishmania, die die Wirtsmakrophagen befallen. Dieser Artikel beschreibt die für den Menschen wichtigsten Leishmania-Komplexe bzw. deren Verbreitungsgebiet, die verschiedenen Krankheitsformen, den Entwicklungszyklus der Parasiten sowie die Wechselwirkung zwischen Parasiten und Makrophagen bzw. Immunsystem.

Biologie in unserer Zeit 14 (1984, Heft 4), Seite 111.


Duszenko, Michael

Trypanosoma brucei -- Ein Beispiel parasitärer Lebensweise

Trypanosomen sind wirtswechselnde Parasiten. Die Fähigkeit, so verschiedene Lebensräume wie Wirbeltierblut und Insektendarm besiedeln zu können, ist jedoch nicht Ausdruck eines kompromißlosen Schmarotzertums, sondern Beweis für die außerordentliche biochemische und molekularbiologische Potenz dieser Einzeller. Auch besitzen Trypanosomen variable Oberflächenantigene. Das daraus resultierende immunologische Verwirrspiel ist für den Wirt ein Schabernack mit dramatischen Folgen. Die genetische Grundlage aber ist ein Beispiel für den hohen Organisationsgrad der Trypanosomen-DNA.

Biologie in unserer Zeit 14 (1984, Heft 2), Seite 33 - 41


Frank Wunderlich, Hans-Peter Schmitt

Malaria-Vakzine: Erste Versuche am Menschen

Die Wiederzunahme der Malaria hat mittlerweile katastrophale Ausmaße erreicht: Weltweit leiden derzeit etwa 300 Millionen Menschen an Malaria und ca. 2-3 Milliarden Menschen leben in Malaria-gefährdeten Gebieten. In den letzten zehn Jahren hat man fieberhaft versucht, mit den Methoden der Molekularbiologie und Gentechno-logie eine Vakzine zu entwickeln. Doch sind die ersten Versuche mit solchen Vakzinen an Menschen enttäuschend verlaufen.

Biologie in unserer Zeit 18 (1988, Heft 6), Seite 189.


Maier, Walter A.

Neue Wege zur Bekämpfung der Malaria

Die Erreger der Malaria können durch Medikamente getötet, die Anopheles-Mücken durch Insektizide vernichtet werden. Obwohl also eine Unterbrechung des komplizierten Malariazyklus grundsätzlich möglich ist, da Mensch und Anopheles die einzigen Wirte für den Parasiten sind, ist die weltweite Ausrottung der Malaria gescheitert. Die Ursachen und Alternativen werden diskutiert.

Biologie in unserer Zeit 14 (1984, Heft 1), Seite 6 - 12.


Werk, Roland

Toxoplasmose -- Interaktion zwischen protozoischen Parasiten und Wirtszellen

Toxoplasma gondii dringt unter morphologischen Veränderungen und Ausschütten eines chemischen Faktors in 20 Sekunden aktiv in die Wirtszellen ein. Dabei sind Viskosität und Chemismus der Membran von Zielzelle und Parasit von großer Bedeutung. Die Beteiligung von Rezeptoren ist zur Zeit noch hypothetisch.

Biologie in unserer Zeit 13 (1983, Heft 2), Seite 48 - 52.


Horst J. Becher

Die Virushepatitiden -- Pathogenese, Diagnostik, Therapie

Die Virushepatitiden gehören zu den häufigsten Viruserkrankungen des Menschen. Es werden vier Formen unterschieden:

die Hepatitis A, B und D können serologisch differenziert werden, während die Hepatitis Non A/Non B noch immer nur durch Ausschlußdiagnose erkannt werden kann. Die Arbeit gibt einen Überblick.

Biologie in unserer Zeit 18 (1988, Heft 1), Seite 1.


Günter A. Schaub

Auswirkungen von Parasiten auf das Verhalten ihrer Wirte

Die Ethoparasitologie erbrachte in den letzten Jahren interessante Einblicke in das Verhalten von Parasiten und parasitierten Wirten. Es sind besonders solche Verhaltensänderungen hervorzuheben, die einen sicheren Übergang des Parasiten vom Zwischen- zum Endwirt bewirken.

Biologie in unserer Zeit 19, 196 - 202 (1989).


Rainer Neumann

Antivirale Chemotherapie. Ansätze und Probleme

Eine erfolgreiche Chemotherapie von Virusinfektionen wird durch die Eigenschaft der Viren erschwert, daß sie bei ihrer Vermehrung total vom Stoffwechsel lebender Zellen abhängig sind. Dennoch konnten Substanzen gefunden werden, die bei einigen Viren die Virusreplikation verhindern. In der folgenden Arbeit werden die Stufen der Virusvermehrung beschrieben, die Angriffspunkte für eine antivirale Chemotherapie sein können. Ferner werden die molekularen Ansätze gegenwärtiger und geplanter Forschungsarbeiten dargestellt.

Biologie in unserer Zeit 19, 55 - 58 (1989).


Verena Liebers, Monika Raulf, Xaver Baur

Allergien auf rote Mückenlarven.
Beispiel für eine Fehlregulation des Immunsystems

Im vorliegenden Bericht wird am Beispiel der Chironomidenallergie dargestellt, wie sich der Allergiker in bezug auf seine spezifischen zellulären Reaktionen und genetischen Merkmale von Nicht-Allergikern unterscheidet und welche Molekülabschnitte (Epitope) innerhalb eines Allergens letztlich für die Auslösung der Überempfindlichkeitsreaktionen verantwortlich sind.

Biologie in unserer Zeit 21, 315 - 315 (1991)


Achim Harder und Frank Wunderlich

Darmnematoden des Menschen

Infektionen mit Darmnematoden sind die häufigsten parasitären Krankheiten des Menschen. Weltweit leiden daran mehr als drei Milliarden Menschen. Der Artikel gibt eine Übersicht über die wichtigsten Darmnematoden, über deren Besonderheiten beim Energie- und Zellstoffwechsel, über neuere Ergebnisse zur Pathophysiologie, über neuere Vorstellungen zur Immunabwehr sowie über Bekämpfungsmaßnahmen.

Biologie in unserer Zeit 21, 37 - 44 (1991).


Rainer Allgöwer

Die Zerkarien -- oder Badedermatitis

Während der 80er Jahre traten Zerkarien des Vogeltrematoden Trichobilharzia ocellata in süddeutschen Badeseen epidemisch auf. Statt der Wasservögel befielen die Zerkarien fälschlicherweise den badenden Menschen und verursachten bei diesem stark juckende Hautausschläge. Die Durchseuchung der Badeseen mit Zerkarien resultierte aus einer Massenentwicklung der Schlammschnecke Radix auricularia, in der ein Teil der Trematodenentwicklung verläuft. Aufgrund des üppigen Nahrungsangebotes und der günstigen Temperaturen konnten sich diese Wasserschnecken sehr gut entwickeln. Eine naturverträgliche Bekämpfung des massiven Zerkarienaufkommens gestaltet sich durch die vielschichtigen Einflüsse schwierig. Ein absoluter Schutz der Badenden vor dem Zerkarienbefall scheint daher unmöglich zu sein.

Biologie in unserer Zeit 20, 144 - 148 (1990).


Othniel Emter, Bernd Mechler

Bacillus thuringiensis var. israelensis:
Eine neue Waffe im Kampf gegen Stechmücken

Bacillus thuringiensis var. israelensis ist ein insektenpathogenes, endosporenbildendes Bakterium. Es wurde erst 1976 in der Negev-Wüste in Israel entdeckt und unterscheidet sich in einigen Eigenschaften von den anderen B. thuringiensis-Varietäten. Während der Sporulation produziert das Bakterium ein Endotoxin, das als Fraßgift selektiv auf die Larven weniger Nematocerenfamilien (Mücken) wirkt. Zu den Nematoceren gehören die Überträger vieler gefährlicher Krankheiten wie z.B. Malaria, Gelbfieber, Onchozerkose und Filariasis. B. thuringiensis var. israelensis stellt somit ein wirksames biologisches Bekämpfungsmittel medizinisch relevanter Schädlinge dar.

Biologie in unserer Zeit 17 (1987, Heft 3), Seite 79.


Horst J. Becher

Hyperurikämie und Gicht

Neben der endogenen, genetischen Kontrolle wird der Serumharnsäurespiegel durch eine Vielzahl von umweltbedingten Faktoren, wie Art und Maß der Ernährung, Regelmäßigkeit und Menge des Alkoholkonsums, sowie der Grad der körperlichen Aktivität bestimmt. Die Hyperurikämie ist definiert durch einen Serumharnsäurespiegel von über 6,4 mg% bei beiden Geschlechtern. Die Gicht ist die klinische Manifestation der Hyperurikämie und charakterisiert durch die Ablagerung von Uratkristallen in den Gelenken, in den Weichteilen und in den Nieren.

Biologie in unserer Zeit 16 (1986, Heft 3), Seite 90.


Schaub, Günter A., Wunderlich, Frank

Die Chagas-Krankheit

In Mittel- und Südamerika leiden ca. 20 Millionen Menschen an der Chagas-Krankheit. Sie ist die einzige große Tropenparasitose, bei der der Krankheitserreger, Trypanosoma cruzi, zuerst im Überträger, blutsaugenden Raubwanzen, und nicht im Menschen entdeckt wurde. Diese Krankheit ist besonders heimtückisch, da sie über 10 bis 30 Jahre fast symptomlos verkaufen kann, bevor der plötzliche Tod eintritt.

Biologie in unserer Zeit 15 (1985, Heft 2), Seite 42.


Franz-Rainer Matuschka, Andrew Spielman

Zur Biologie der Lyme-Erkrankung in Nordamerika und Mitteleuropa

In Nordamerika und Mitteleuropa ist die Bedeutung der Lyme-Erkrankung für den Menschen erst vor kurzem erkannt worden. Zecken der Gattung Ixodes dienen als Vektoren des 1983 entdeckten Erregers Borrelia burgdorferi. Um die Übertragung der Lyme-Erkrankung in der Natur aufrechterhalten zu können, sind bei Vektoren und Reservoirwirten komplexe biologische Eigenschaften und Fähigkeiten nötig. Mit der neuerdings vermehrt auftretenden Lyme-Erkrankung werden auch Eingriffe des Menschen in seine Umwelt in Zusammenhang gebracht. Die Biologie dieser Zoonose ist ein aktuelles Beispiel für die vielfältige Natur einer von Tieren auf den Menschen übertragenen Krankheit.

Biologie in unserer Zeit 17 (1987, Heft 6), Seite 169.