Pulicken

Kleiner Fischerort im [siehe auch]Zoller Land an der Beilunker Bucht ([siehe auch]Golf von Perricum). Durch P. verläuft die [siehe auch]Zoller Handelsstraße, die westwärts zu den [siehe auch]Trollzacken, zum Weg zum Arvepaß und nordwärts nach [siehe auch]Altzoll und ostwärts zum rund 50 Meilen entfernten Ort Drîleuen. Nahe P. fließt die [siehe auch]Sampe ins Perlenmeer.

P. gehörte bis 1020 n.B.F. (27 n.H.) zur Baronie Drîleuen, Markgrafschaft Beilunk, danach zum Herrschaftsgebiet Rhazzazors (Schwarze Lande, [siehe auch]Warunkei).

Halb versunkene Mauerreste und seltsame Gegenstände, die sich gelegentlich in den Netzen der Fischer verfangen, lassen vermuten, daß in »alter Zeit« hier ein größerer Hafenort lag. Sagen erzählen, daß er durch eine Katastrophe unterging.

Seit dem Borbaradianischen Krieg ist Pulicken gern genutzte Anlandestelle für Schmuggler, Spione und Freischärler aller Couleur. Die rund hundert Einwohner sind Alt-Pulickener, die aus irgendwelchen Gründen nicht fliehen wollten, und ehemalige Piraten oder "Schwarzhordisten", die aus ebensowenig nachvollziehbaren Gründen von Rhazzazors Rekrutierungskommandos übersehen oder verschmäht wurden. Inzwischen gibt es sogar wieder Kinder im Ort.

Fremde können »für gutes Geld« eine Nacht lang bei einem Pulickener oder auf einer Bank in der Schänke »Perlmuschel« unterkommen, »wenn sie nichts durcheinanderbringen«. Niemand fragt nach ihrem Woher, Wohin oder Ergehen. Es fragt auch niemand, wenn ein Pulickener verschwindet.

Jeder hält ab Sonnenuntergang seine Türen und Fensterläden verschlossen, ganz gleich, was man von draußen hört oder nicht hört. (Allenfalls wird drinnen noch etwas lauter geredet oder jemand stimmt einen heiteren Tanz auf der Sackpfeife an.) Niemand forscht nach, wenn am nächsten Morgen Tote auf der Straße liegen oder am Strand.

Pulickener werden auf dem abseits gelegenen »Totenfeld« verscharrt, manche bekommen sogar ein »Totenbrett« zum Gedenken. Fremde verscharrt man oft nicht einmal mehr, es sei denn, sie liegen vier Tage und Nächte lang am selben Platz.

Hoch

Impressum

Text © 2007 Friederike Stein und Marianne C. Herdt, Graphik & Layout © 2007 Marianne C. Herdt. Alle Angaben und Verknüpfungen ohne Gewähr. Datum der letzten Änderung: 2007-12-30