Ausführlicher Lebenslaufdes Praiowin v. Eberstamm-Ehrenstein |
Baronie | Flußland | Bergland | Küste | Landkarte | Personen | Dergelmund | DarPedia | Praiowin |
Praiowin wird in Gareth als unehelicher, aber anerkannter Erstgeborener der Praiosgeweihten und Baronin Efferdane v. Eberstamm-Ehrenstein geboren. Sein Vater ist Gardeleutnant Ilmar Pergolin, unterwürfiger Verehrer Efferdanes.
Eine Heirat Efferdanes mit dem bürgerlichen Ilmar kam selbstverständlich nie in Betracht. |
Der Junge wächst in der Obhut von Amme und Kindermädchen auf. Efferdane läßt sich ihren Sohn und Erben allerdings täglich bringen und sich von seinem Ergehen und seinen Fortschritten berichten. Auch größere Belobigungen oder Bestrafungen behält sie sich selber vor
Praiowin wird zunehmend strenger erzogen. Da er etwas schwächlich, zurückhaltend und »absonderlich« wirkt, entscheidet sich Efferdane für ein zweites Kind. Gurvan wird geboren.
Praiowin, der sich nun auch noch der letzten Zuwendungen beraubt sieht, versucht alles, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten oder dem »Rivalen« zu schaden. Mal scheint er selbst zu leuchten, mal kippt die Wiege Gurvans um. Oft kümmern sich die Kindermädchen mehr um den Älteren statt um das Wickelkind. Von Efferdane gerügt, haben sie selber keine Erklärung dafür. Schließlich läßt es sich nicht mehr verleugnen: Praiowin ist magiebegabt!
Efferdane versucht alles, um die »Schande« zu tilgen:
Öfter und strenger als zuvor betet sie zu Praios und beginnt sich zu geißeln.
Praiowin läßt sie jede Praiosmesse besuchen. Mehrmals am Tag hat er zu den Heiligen und Alveraniaren des Götterfürsten zu beten.
Selbst leichte Kasteiungen erlegt sie ihm auf.
Sie führt ihn anderen Geweihten vor, versucht "Austreibungen", von denen einige den Jungen fast das Leben kosten.
Eine Weile lang erwägt sie, ihn als Novizen in die Gemeinschaft des Lichts aufnehmen zu lassen, muß aber einsehen, daß er zum Geweihten nicht taugt.
Nach eingehenden Beratungen mit Vorgesetzten und einer Hesindegeweihten nimmt Efferdane schließlich sogar Kontakt zu den Magierakademien in Gareth, Rommilys und Perricum auf. Sie hofft, »Gleiches durch Gleiches kurieren« zu können. Immerhin erfährt sie, daß die Kraft der Magie in Praiowin »nicht übermäßig ausgeprägt« sei, ein schwacher Trost. Widerwillig stimmt sie zu, ihn an eine Magierakademie zu geben, statt ihn lebenslang in Bannfesseln zu legen. Ausschlag gibt die Warnung, »widrigenfalls unkontrollierte Ausbrüche der Astralkraft« zu riskieren.
Praiowin wird von einem »Vertrauten« seiner Mutter (wohl seinem Vater, wie er später erfährt) in die »Kaiserlich Garethische Lehranstalt der Magie wider Geister und transsphärische Wesenheiten« vulgo Schule der Austreibung zu Perricum gebracht. - In Gareth will Efferdane den »Schandfleck«, der sie ihre Karriere und ihren Status kosten könnte, keinesfalls behalten, Beherrschungsmagie (wie in Elenvina) sieht sie als besonders verwerflich an, und Rommilys ist ihr zu eigenständig. Zu Perricum hat sie über die Familie v. Gareth-Rothenfels die besten Kontakte. Dort kann sie von Bergtann aus ihren »mißratenen Sohn« auch am besten im Auge behalten lassen.
Die Akademie bekommt den Auftrag, Praiowin in der Hauptsache »die Beherrschung seiner bedauerlichen Eigenart« sowie »sonstig Nützliches, welches der Schaffung oder Erhaltung praiosgefälliger Ordnung dient«, beizubringen. Wünschenswert sei, wenn sich herausstelle, daß er letztendlich doch nicht zum Magus tauge. Außerdem sei dafür Sorge zu tragen, daß er die Akademie und Perricum keinesfalls verlasse. Die Wünsche werden durch eine großzügige »anonyme» Spende an die Akademie unterstrichen.
Geister und Dämonen auszutreiben, ist immerhin praiosgefällig. Und wenn die Spende dazu dient, daß ein Mensch nicht Magier wird, dann umso besser. Ansonsten sieht Efferdane die »Manifestation von Madas Frevel in einem Sterblichen« als Prüfung und Strafe der Götter an, die man zu errtagen habe. Daß ausgerechnet sie so gestraft wird, gibt ihr schwer zu denken. Milder ihrem Sohn gegenüber stimmt dies sie allerdings nicht. |
Praiowin wird Magier-Eleve. Gemeinsam mit den anderen lernt er Lesen, Schreiben, Rechnen, Geschichte, Derographie und anderes »hesindegefällige Wissen«. Manche Mitschülerinnen und Mitschüler hassen ihn, weil er ihnen schon weit voraus ist. Viele mögen ihn jedoch wegen seiner zurückhaltenden und hilfsbereiten Art.
Er selbst genießt die Akademieatmosphäre, die Hesindemessen und die Ausflüge in die Stadt. Vor allem der Hafen mit den vielen Schiffen hat es ihm angetan. Der Junge blüht auf.
Erst mit der Zeit fällt ihm (und anderen) auf, daß er häufig Konzentrations- oder gar Leibesübungen zu absolvieren hat, während die übrigen Eleven sich bereits mit magischen Thesen und Zaubergesten vertraut machen dürfen. Auch die Sorge und Mißbilligung, mit der jede Manifestation seiner Zauberkraft registriert wird, entgeht ihm nicht, selbst wenn er nur selten dafür bestraft wird.
Weitere Erfahrungen in dieser Zeit: 993/994 n.B.F. schleppt ein Besucher an der Akademie die Zorganpocken aus Al'Anfa ein. 995: Unabhängigkeit Araniens und Niederschlagung des Tuzaker Aufstandes. Beides bringt Kriegsstimmung nach Perricum und verändert Handels- und Gelehrtenkontakte in diese Regionen spürbar. 996: Xeraanischer Nachtdämon in Warunk, danach verstärkte Diskussionen über Dämonologie etc. 997: Selbsterhebung Kaiser Hals in den Götterstand, was Freidenkern auch an der Akademie deutlich Auftrieb gibt. |
Die Zwischenprüfung ergibt, daß Praiowins Zauberkraft keineswegs abgenommen hat. Efferdane verbietet ein weiteres Studium zumindest nicht. Inzwischen hat sie Gurvan zu ihrem »Ersten Sohn« und Erben bestimmt. Gerüchten, ihr früherer Sproß lebe als »unheilbar Geisteskranker« in Perricum, widerspricht sie nicht. Aus ihrer Sicht ist dies ja auch keineswegs gelogen.
Nun ist Praiowin Magie-Novize. Mal wird er wie alle anderen in der Anwendung der Zauberkunst unterwiesen, mal wird er von solch einem Unterricht ausgeschlossen. Zuweilen muß er stattdessen sogar Extrastunden in »Beherrschung der Geisteskraft« absolvieren. Immer öfter wird er auch zu Schreib- und Verwaltungsarbeiten herangezogen, besonders zu Zeiten, wenn die Mitnovizen erste Zauber üben dürfen. Angeblich (oder tatsächlich?) schickt seine Mutter zu wenig Geld, und für ein Stipendium sei (oder ist) er nicht begabt genug, so die Begründung.
In der Folge gehört Praiowin weder richtig zu den magieunkundigen Bediensteten der Akademie, noch richtig zu deren Schülern. Beide Seiten beginnen ihn mit Mißtrauen zu betrachten oder gar zu verachten. Nur zu einigen schwärmerischen bis »umstürzlerischen« Kleinzirkeln bekommt und behält er engeren Kontakt. Bei den einen lernt er phexische Schliche, mit anderen schwelgt er in harmlosen Dichtereien. Jedoch auch mit der »Magierphilosophie« und sogar borbaradianischem Gedankengut kommt er in Kontakt . In diesem Umfeld verfaßt er einige Pamphlete, die sich insbesondere gegen Praios wenden.
Neben allem anderen bemüht sich Praiowin heimlich um das ihm vorenthaltene Wissen und um praktische Übungen in Magie. Als eine solche einmal mit beinahe katastrophalem Ausgang mißlingt, wird er körperlich gezüchtigt und ihm ein magiebannender Eisenkragen umgelegt. Für eine kurze Zeit wird er sogar den Noioniten übergeben. Vernünftigere Dozenten der Akademie setzen sich jedoch für ihn ein, und Praiowin wird doch noch als Studiosus zugelassen. Endlich darf er auch am üblichen Unterricht teilnehmen - praktische Zauberübungen eingeschlossen.
Neben seinem normalen Studium arbeitet Praiowin in der Verwaltung der Akademie und als »Assistent« (eher: Leibdiener) eines der Magier. Daneben besucht er weiterhin »philosophische und Disputierzirkel« und versucht den verpaßten Unterricht aufzuholen. Daß sein »Mentor« angehalten ist, ihn möglichst von seinen Studien abzuhalten, erfährt er erst später.
Weitere wichtige Ereignisse in dieser Zeit: 998: Beginn der Reise des Kapitäns Rateral Sanin XII. zur Erforschung und Kartographierung der aventurischen Ostküste. |
Einschneidender als alles andere ist für Praiowin seine erste große Liebe. Sie endet mit ebenso großer Enttäuschung, als die Angebetete lieber ihn als ihre (freidenkerische) Ideologie fahren läßt und sich in den Süden absetzt.
In der Folge scheitert seine Examinatio an seiner Unkonzentriertheit und einem Schwächeanfall, dem eine längere Krankheitsperiode folgt. Immerhin darf er die Magierprüfung deshalb wiederholen. Dabei mißlingt ihm jedoch die Demonstratio, die praktische Magieanwendung. Zwar kommt heraus, daß einer der Prüfer den Zauber magisch gestört hatte, eine Wiederholung der praktischen Prüfung wird jedoch zunächst nicht gestattet: das Zaubern müsse »auch unter obstruierenden Konditionen« gelingen. Schließlich darf Praiowin die (gesamte) Prüfung doch noch einmal wiederholen. Diesmal versagt seine Zauberkraft völlig, ebenso bei einer letzten Probe einige Tage später. Auch Praiowins magische Untersuchung ergibt, daß er allenfalls Reste von Astralkraft in sich trägt. Die Prüfer sehen es als erwiesen an, daß seine magische Begabung tatsächlich versiegt ist.
In Wirklichkeit hatte ein Prüfer dafür gesorgt, daß Praiowin vor der Prüfung sämtliche Astralenergie verlor und auch nicht rechtzeitig regenerieren konnte. Praiowin selbst schrieb seine Schwäche seiner »Hysterie« und allgemeinen Prüfungsanspannung zu. |
Die Akademie bietet Praiowin »aufgrund seines bisherigen Fleißes und seiner großen Gelehrsamkeit wohlwollend« an, weiter in ihrer Verwaltung tätig zu sein. Bedingung sei, daß er sich auch im Falle des Zurückkehrens seiner Zauberkraft aller Magieanwendung enthalte, zumindest außerhalb der Akademie. Zwar ahnt er bereits, daß andere Gründe hinter diesem Angebot stecken. Da er jedoch - ohne Familienunterstützung oder eigene Finanzen - kaum eine andere Wahl hat, nimmt er an.
In der Tat will die Akademie vor allem dem Wunsch Efferdanes, Praiowin solle Perricum nicht verlassen, willfahren. |
Weitere Erfahrungen in dieser Zeit: Infolge des Ogerzugs vermehrte Diskussion der Al'Anfanischen Prophezeiungen des Nostria Thamos. 1003 n.B.F.: Rückkehr und Ehrung Kapitän Sanins. Seine Ergebnisse studiert auch Praiowin mit großem Interesse. 1004: Lockerung des Magieverbots in Havena, die unter Magiern und Gelehrten allseits begrüßt wird, den meisten allerdings nicht weit genug geht. |
Praiowin arbeitet wie zuvor in der Verwaltung weiter, nur daß er jetzt ein Salär für seine Dienste erhält. Von dem Entgelt kann er annehmbar leben, zumal er weiter in der Akademie wohnen kann. Magischen Studien geht er im Geheimen nach.
Praiowin weiß, daß er eigentlich zaubern kann. Er sieht sich als Magus. Noch hat er keine bestimmten Pläne, hofft aber, die Magierprüfung eines Tages doch noch zu schaffen. Zuweilen träumt er auch von spektakuläreren Auftritten, die ihm die ersehnte Anerkennung bringen. |
Die Akademie hält ihn erfolgreich von allen größeren Ausflügen und Reisen ab. Eines Tages wird er jedoch aus Versehen einer Akademie-Delegation nach Rommilys zugeteilt. Die Reise und die mit der Delegation verbundenen Aufgaben genießt er in vollen Zügen.
Anschließend entbrennt zwischen ihm und der Akademie ein steter stiller Kampf: Er bemüht sich um Aufträge, die ihn aus Perricum heraus- oder wenigstens mit interessanten Leuten zusammenbringen, die Akademie setzt alles daran, seine Freizügigkeit und Außenkontakte zu beschränken. Öfter als zuvor besucht Praiowin Hafentavernen, nicht selten "verkleidet", zumindest nicht als als "Akademiker" kenntlich. In dieser Zeit beginnt er auch mangels anderer Liebschaften käufliche Liebe in Anspruch zu nehmen.
1002 n.B.F. bringt Magierin Nahema, Kaiser Hals Mätresse, Schande und Verbannung über den Hofmagier Gaius Galotta. Der Vorfall wird an der Akademie sehr kontrovers diskutiert. Praiowin tritt leidenschaftlich für Galotta ein, auch als er gerügt und zu den Akademie-Disputationen nicht mehr zugelassen wird.
Als Galotta 1003 n.B.F. die Oger auf das Reich hetzt, rückt Praiowin zunehmend von seiner Haltung ab. Vor allem, als er bei den Noioniten körperlich und geistig versehrte Opfer des Angriffs sieht - unter anderem eine Magierin aus Ysilia -, erschrecken ihn die Folgen dieses Rachefeldzuges. Selbst einer, dem so bitter Unrecht zugefügt worden ist wie Galotta, folgert Praiowin, hat deshalb nicht das Recht, Unschuldige leiden zu lassen. Dieser Standpunkt wird zunehmend seine Maxime.
Nach Streitigkeiten mit der Akademie, von der er sich eingesperrt und gegängelt fühlt, sowie Ärger mit der Stadt und einigen Kirchen wegen allzu offener freidenkerischer Ansichten »flieht« Praiowin zu Schiff »in den freien Süden«. Schon in den ersten Tagen der Reise gerät er in einen leichten Sturm, der dem Reise- und See-Unerfahrenen wie der Weltuntergang erscheint. Die folgenden Schiffe sind bessere Nußschalen mit fragwürdiger Besatzung und noch fragwürdigeren Passagieren. Seekrank und von Mitreisenden und Schiffsleuten eines Großteils seiner Barschaft und Habe beraubt, strandet Praiowin in Thalusa.
Einige Wochen lang schlägt er sich mehr schlecht als recht als Bettler, Schreiber und ähnliches durch. Dabei wendet er auch heimlich den einen oder anderen Zauber an, um Leute zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Eine Aves-Geweihte nimmt ihn unter ihre Fittiche und bringt ihn über einen Abstecher nach Maraskan und einen kurzen Aufenthalt in Zorgan nach Perricum zurück.
Die Akademie ist heilfroh, »Ihro Hochgeboren-Hochwürden« Efferdane nicht die »unerlaubte Absentierung ihres Herrn Sohnes« beichten zu müssen. Sie nimmt den reuig Zurückkehrenden ohne größere Sanktionen wieder in seiner früheren Stellung auf.
Als Efferdane von Ehrenstein zur Gräfin von Eslamsgrund erhoben wird, vermutet Praiowin zunächst seine Mutter dahinter. Nach Aufklärung des Mißverständnisses beschäftigt er sich erstmals näher mit seinem Stammbaum und seinem familiären Hintergrund.
Die Erkenntnisse verstärken seinen Haß auf seine Mutter und die Praioskirche. Auch für seine Vermutung, selbst die Akademie (oder zumindest einige ihrer Vertreter) hätte seine Bildung und Entwicklung wissentlich behindert, findet er neue Hinweise.
Eine Weile lang hadert er mit seinem Schicksal und, fast noch mehr, mit seinen ehemaligen Lehrern und Mentoren. Einige verdächtigt er zu Recht, andere zu Unrecht, seine Laufbahn und sein Leben behindert zu haben. Eines Tages legt er jedoch »die familia ad acta« und fügt sich scheinbar in sein Schicksal.
Tatsächlich ist er ja auch nicht unzufrieden mit seiner Situation. Nach seinem »Abenteuer Thalusa« ist er froh, wieder in Perricum zu sein. Inzwischen ist er auch zum Akademischen Administrator aufgestiegen. Dazu hat er den Grad eines »universal gelehrten Doctoris« zuerkannt bekommen. Als solcher hat er fast unbeschränkten Zugang zur Bibliothek und darf Eleven der Akademie unterrichten. Zusammen mit einem Hesinde- und einer Nandus-Geweihten richtet er eine »Erdstags-Schule« für Kinder aus ärmeren Handwerkerfamilien ein. (Der Name wird in bewußtem Gegensatz zu den »Praiostagsschulen« gewählt.) Daneben nimmt er weiterhin an »philosophischen Disputationszirkeln« teil. Dabei ist er deutlich gemäßigter als in seinen Anfangsjahren und bekommt nur noch selten Schwierigkeiten.
Insgeheim nährt Praiowin weiterhin die Hoffnung, eines Tages auch als ordentlicher Magus anerkannt zu werden. Er beginnt für eine Magierprüfung an einer anderen Akademie zu sparen.
Praiowin verliebt sich in die Nandus-Geweihte Filomena, die mit ihm die »Erdstags-Schule« leitet. Die beiden erwägen ernsthaft die Heirat. Gemeinsam kaufen sie ein Haus, wofür sie Schulden machen müssen. Bei einer Überfahrt über den hochwasserführenden Darpat, bei der ein Pferd auf dem Fährboot scheut, kommt die Verlobte ums Leben. Mit auf der Fähre sollen auch zwei »Herrschaften aus Bergtann« gewesen sein. Außerdem sind zuvor »Bannstrahler an der Anlegestelle gesehen« worden. Praiowin argwöhnt Mord.
Die Trauer um Filomena läßt ihn seelisch und körperlich wieder erkranken. Dazu bedrängen ihn die Gläubiger. Er muß das Haus mit großem Verlust verkaufen und bleibt trotzdem verschuldet. Auch sein Mißtrauen gegen die Menschen im allgemeinen und »Praioten« im Besonderen ist wieder geweckt. Phasenweise wächst es zu einem regelrechten Verfolgungswahn an. Ein knappes halbes Jahr lang kommt Praiowin in die Obhut der Noioniten.
Efferdane spendet den Noioniten eine größere Summe, sobald sie davon unterrichtet wird. Sie, vor allem aber Gurvan sorgt für die Verbreitung dieser Nachricht unter allen, die sich überhaupt noch an den älteren Sproß erinnern. Efferdane beläßt es dabei auch, als sie von dessen »erfreulicher Genesung« und Entlassung informiert wird.
Die Baronin, sonst durchaus noch auf der Höhe ihrer geistigen Kraft, verdrängt den »Schandfleck« weitgehend. Sie hat sich mit der »Geistesschwäche« ihrer ersten Leibesfrucht abgefunden. Daß er von den Noioniten gepflegt wird, paßt dazu besser als Vorstellungen eines Gelehrten. Es ist vor allem Gurvan, der bewußt alles daransetzt, den älteren Bruder in Mißkredit zu bringen. |
Weitere Erfahrungen in dieser Zeit: 1008-1009 n.B.F. Expedition des Phileasson Foggwulf und Befreiung des Elfenkönigs. 1008-1010 Khom-Krieg, um den sich Praiowin nicht sonderlich kümmert. 1010 Anschlag des Orks Sadrak Whassoi auf Oberst v. Apitz. Nur wenige an der Akademie ahnen, daß dies der Auftakt des Orkensturms ist. 1010-1012 Orkensturm. Answins Machtergreifung 1010-1014 und der anschließende Bürgerkrieg in Darpatien lassen Praiowin mehr denn je an der Macht und »geistigen Gesundheit« der Götter zweifeln. Selbstverständlich äußert er auch dies kaum laut. 1013 Flucht Answins, was bei manchen eine gewisse Häme auslöst. 1014 Ksl. Hoftag zu Gareth (Hesinde): Brin wird Reichsbehüter, Änderung der Ksl. Erbfolge, Ermordung des Schwertes der Schwerter usw. Selbstverständlich sind auch Abgesandte der Perricumer Akademie anwesend. (Wohlweislich nicht Praiowin.) Ihre Berichte bestimmen wochenlang die Tagesgespräche und Disputationen. 1016 wird Ayla v. Schattengrund neues Schwert der Schwerter. Den wochenlangen Rondra-Feierlichkeiten in Perricum kann keiner entgehen. 1017 (Boron) »Exodus der Zweitausend« aus Maraskan. |
Praiowin gesundet geistig und körprlich tatsächlich weitgehend und erlangt seine Selbstbeherrschung wieder. Nach und nach nimmt er seine früheren Tätigkeiten wieder auf. Nach einiger Zeit unterrichtet er sogar wieder in der »Volks-Schule«, obwohl diese ihn an seine tote Verlobte erinnert.
Was bleibt, sind ein gesteigertes Mißtrauen gegen fast alle Menschen, eine fast noch krankhafte Abneigung gegen alles »Praiotische« (natürlichen Sonnenschein ausgenommen) und eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Kränkungen und Ungerechtigkeiten, nicht nur ihm selbst gegenüber. Studium, Akademiedienst und Tavernenbesuche haben jedoch seine Begabung, sich auf die unterschiedlichsten Menschen einzustellen, weiter ausgebildet. Er beherrscht die gängigen Floskeln und Umgangsformen so intuitiv, daß seine Eigenarten kaum jemals auffallen.
Wieder beginnt er für eine Magieprüfung zu sparen. Schuldentilgung, Repräsentationspflichten als Gelehrter, Bücherkäufe, Strafen für »ungebührliche Reden« und allerlei anderes lassen ihn jedoch kaum zu Vermögen kommen.
Festen Liebschaften geht Praiowin regelrecht aus dem Weg. Stattdessen wird er zum regelmäßigen Kunden käuflicher Liebedienerinnen. Dabei hilft er intelligenten oder handwerklich Begabten unter ihnen im Rahmen seiner Möglichkeiten immer wieder, ihrem Los zu entkommen: er lehrt sie Lesen, Schreiben, Rechnen, bringt sie als Lehrmädchen bei Handwerkern unter o.ä.
Besonders im Edelbordell »Perlmuschel« der zu jener Zeit weithin bekannten Merdita wird er gern gesehener Stammgast. Sie hilft ihm auch, als er wegen eines »arg jungen Lustknaben« bei Stadt und Akademie in ernste Schwierigkeiten gerät. In Wirklichkeit hatte er den heimatlosen Jungen ohne jede »Gegenleistung« vorübergehend bei sich aufgenommen und ihm Unterricht erteilt. Erst nach diskreter Einflußnahme Merditas läßt man die Beteuerungen des »notorischen Schwerenöters« gelten.
Die Erhebung der Gwiduhenna v. Faldahon, einer Praiotin, zur Markgräfin von Beilunk löst in der Akademie und besonders bei Praiowin Sorge und Entsetzen aus. Dies und das Schisma der Praioskirche 1014-1016 veranlassen den Freigeist zu erneuten Streitreden und -schriften wider die »Gemeinschaft des Lichts«. Diesmal sind sie wesentlich fundierter als ehedem, finden auch weit mehr Anklang. Als er wiederum Ärger mit kirchlichen und einigen weltlichen Stellen bekommt, schützen ihn Akademie und Hesindekirche. Als 1015 das Schisma beigelegt wird, ist nicht nur Praiowin enttäuscht.
Weit mehr erschüttert Praiowin der Tod Merditas im Jahr 1018 n.B.F. Die Bordellmutter war ihm nicht nur Gönnerin, sondern auch eine enge Freundin geworden.
Weltliche und sphärische Erschütterungen, die Magier, Gelehrte oder die Perricumer Akademie - und damit auch Praiowin - in dieser Zeit beschäftigen:
1009 werden (Ende Boron) neue Sphärenbeben registriert und diskutiert. (Hintergrund: Liscom von Fasar versucht in der Gor Borbarad zu invozieren.)
1011 stürzt die Erhebung Perricums zur »Edelgrafschaft« die Akademie in tiefe Sorgen, ob sich dadurch für sie irgendetwas ändern wird.
Als dies nicht der Fall ist, ändert man ergeben Briefköpfe und Siegel, soweit nötig, und kümmert sich nicht weiter darum.
Dies umso mehr, als im Rahja das Konzil der Elemente in Punin, beunruhigt durch die elementaren Erschütterungen der letzten sieben Jahre, eine große Elementarkatastrophe prophezeit.
1012 im Herbst Ausbruch des Vulkans im Neunaugensee: Ankündigung einer Zeitenwende, Auftreten von Daimoniden und Mindergeistern; zunehmende Besorgnis in allen magischen Gilden.
1014 Weitere Sphärenbeben im Rondra (Liscom v. F. in der Sichelwacht). -
Entdeckung der Heiligen Schriftrollen der Beni Rurech auf Maraskan, die die die Wiederkehr Borbarads prophezeien.
1015 weitere Sphärenerschütterungen und Gerüchte um Borbarad (Liscom/Dragenfeld, Pardona, Vampirplage). -
Am 13. Peraine nimmt die Perricumer Akademie einen Festumer Magier auf, der seit einem Aufenthalt in Selem von der Geburt eines mächtigen Magiers in den Namenlosen Tagen faselt, der seine Feinde mit einer roten und einer schwarzen Sichel niederstreckt. -
Am 2. Rahja gehäufte Visionen und spirituelle Aktivitäten in ganz Aventurien (in Dragenfeld/Wei kehrt Borbarad körperlos aus dem Limbus wieder).
1016 erste Kunde von den »Gezeichneten« und den Ereignissen in Weiden. -
Kunde von Maßnahmen der Schwarzen Gilde (!) gegen (!) Borbarad.
Anfang 1017 Zerstörung Altaias auf Altoum durch Dämonen.
Mitte 1018 Verschiebung des für 1019 geplanten Allaventurischen Konvents der Gildenmagier auf unbestimmte Zeit. -
Im Peraine schlimme Prophezeiungen auf dem Kronrat in Gareth durch einen Magier und einen Krüppel. -
Am 22. Ingerimm registrieren die Akademien von Rashdul und Khunchom neue starke Sphärenerschütterungen (Öffnung der Pforten des Grauens).
Mehrfach wird Praiowin von Borbaradianern kontaktiert (einigen Möchtegerns, aber auch einigen echten).
Deren »Machtgeilheit und Herrscherallüren« stoßen ihn jedoch ab. (Sie erinnern ihn u.a. an die Praioten.)
Ohne Gewissensbisse liefert er einige von ihnen ans Messer.
Im Efferd 1019 n.B.F. übernimmt Inquisitionsrat da Vanya kommissarisch die Herrschaft über Maraskan.
Er verhängt eine vollständige Nachrichtensperre. Im Hesinde Spaltung der Schwarzen Gilde. Im Tsa Aufstand von Rulat, Entkommen der Answinisten. Am 30. Rahja sinkt in Beilunk das neue Flaggschiff der Perlenmeerflotte beim Stapellauf, sperrt die Hafeneinfahrt und hindert etwa ein Drittel der Flotte am Einsatz. |
Als Efferdane v. Eberstamm den tobrischen Herzog heiratet, wird Praiowin von jüngeren Akademie-Mitgliedern zu der »illustren Verwandtschaft« beglückwünscht. Diesmal klärt er das Mißverständnis selber auf. Eine von älteren Kollegen befürchtete neue »Seelenkrise« bleibt aus. »Efferdane scheint ein beliebter Name in meiner Sippschaft zu sein«, kommentiert er lediglich, »langsam kann man sie gar nicht mehr auseinanderhalten.«
Im Travia erste Sichtungen von unbekannten Schiffen östlich von Maraskan, im Winter immer häufiger auch im Golf von Perricum. - Borbarad zieht gegen Warunk, die Stadt fällt. - Im Ingerimm Anlandung borbaradianischer Schiffe und Dämonenarchen an der Warunker Küste, Fall Mendenas, Fall Ilsurs usw. - In den Namenlosen Tagen fällt Kurkum. - Das Mittelreich befindet sich im Krieg gegen Borbarad.
Im Praios 1020 n.B.F. Versenkung zweier großer Karracken aus Perricum (mit Rondrianern) durch Dämonenarchen. Anfang Efferd Verkündung von Borbarads Herrschaft vor Brin und Jariel durch den untoten Greifenbalg. Im Herbst räumen die Beilunker Reiter ihr Haupthaus in Beilunk und kommen nach Perricum. Im Hesinde finden die alljährlichen Hesinde-Dispute in der Thorwaler Akademie im Beisein der Spektabilität des Konzils der Elemente statt.
Man einigt sich auf einen Allaventurischen Konvent Anfang 1021 in Punin. Anfang Tsa stellt sich Haffax, Fürst von Maraskan, als Verräter heraus. Im Phex Zwölfgöttliches Konzil wider die Finsternis. Ende 1020/Anfang 1021: siegreiche Schlacht auf den Vallusanischen Weiden. Anfang Praios 1021 n.B.F. wird das Ritual der Erneuerung durch Dämonen gestört, kann aber nach einigen Tagen vollendet werden: Im Hesinde dämonischer Feuerregen über Wehrheim und Havena, Anfang Phex über Gareth. |
Der Krieg gegen Borbarad läßt auch an Gelehrtenschulen und Magierakademien keinen kalt, auch nicht Praiowin. Jede Nachricht, jedes Gerücht wird begierig aufgenommen, beraten, diskutiert. Man freut sich über Siege und bangt bei neuen Vorstößen der Schwarzen Horden. Erste Todesnachrichten von Kolleginnen und Kollegen, die man kannte, treffen ein. Andere Mitarbeiter der Akademie fliehen, von manchen hört man nie wieder etwas. Oft genug ist auch in der Akademie »Schmalalrik Küchenmeister«, und zuweilen herrscht die pure Angst, weil irgendwer das Gerücht einer unmittelbaren Invasion verbreitet hat.
Immer öfter kommen auch Patienten an die Akademie. Praiowin darf wieder assistieren. Phasenweise ist die Überlastung so groß, daß niemand bemerkt, daß er auch wieder Magie anwendet. Zumindest kümmert sich niemand darum, manche sind froh um die Hilfe des »Kollegen«.
Im Rondra 1020 n.B.F. weigert sich die beilunker Praiota Gwiduhenna v. Faladon, Tobrien Entsatz zu senden.
Protest des Schwertes der Schwerter (samt Handgreiflichkeiten).
Praiowins antipraiotische Reden und Traktate finden sogar in Rondrianerkreisen Beifall, umgekehrt werden ihm die Rondrianer sympathischer.
Berichte erzählen, wie Tarlisin v. Borbra (ODL) von Hofmagus Stoerrebrandt in die »Stadt des Lichts« gebracht wurde.
Kommentar Praiowins: »Ach, so ein Hofmagus darf da also rein?!«
Ysilia fällt.
Überlebende Magier der Bannakademie tragen vielfach schreckliche Brandwunden und sind dem Wahn verfallen.
Einige wenige erreichen nach langer Flucht Perricum.
In Perricum kommt es zu einem weiteren schwarzmagischen Anschlag auf das Flottenarsenal, der nur teilweise abgewehrt werden kann.
Ende Ingerimm "Sieg" in der Dritten Dämonenschlacht, an der Trollpforte gegen Borbarad.
Allgemeines Aufatmen.
Weitere Ereignisse: Rohaja wird Königin von Garetien, Kosch, Darpatien etc. Emer'sche Reichsreform. Zum Bedauern der Magiergilden ohne Aufhebung oder auch nur Modifikation des Garether Pamphlets. Im Hesinde »Blutnacht von Rommilys« und erneuter Bürgerkrieg in Darpatien bis in den Phex hinein. |
Efferdane v. Eberstamm-Ehrenstein wird von ihrer Kirche pensioniert und kommt als Baronin nach Bergtann. Praiowin ringt sich zu einem Aussöhnungsversuch durch. Ein Brief von ihm bleibt unbeantwortet. Als er nach kurzfristiger Ankündigung persönlich auf Burg Thannfest ankommt, wird er von den Burgwachen eingekerkert. Man beschuldigen ihn, ein magisches Attentat auf die Baronin vorgehabt zu haben. Efferdane selber bekommt er gar nicht zu Gesicht. Sie erlaubt dem »Frechling, welcher behauptet, ihr Sohn zu sein, der sich doch bei den Noioniten befindet«, jedoch, sich »um Beistand an seine Gilde zu wenden, so er denn einer angehört«. Die Perricumer Akademie setzt sich auch wirklich für ihn ein. Eine der Delegierten versucht sogar noch eine »Klärung des Mißverständnisses«, was aber mit windigen Begründungen abgelehnt wird.
Erst Wochen später erfährt Praiowin, daß zu derselben Zeit sein Bruder Gurvan auf Thannfest weilte und womöglich für die »Störung der Verständigung« sorgte. Zu einem weiteren Kontaktversuch kann sich Praiowin nicht überwinden, zumal Gurvan bereits offen (und offensichtlich mit voller Unterstützung Efferdanes) als »Barons-Prätendent« auftritt.
Weitere Ereignisse: Bedrohungen am Arvepaß etc. - Ausführliche Informationen (Artikel, Erzählungen, Fakten und Hintergründe) hierzu gibt es im «Darpatischen Landboten»: |
Praiowin nutzt seine Verwaltungserfahrung für Eingaben in Rommilys und Gareth, um auf diesem Wege als rechtmäßiger Erstgeborener Efferdanes anerkannt zu werden. Er unterzieht sich sogar einer Prüfung durch Noioniten, zwei Heiler, einen Perainegeweihten und einen »Psychomedicus« auf »Gesundheit des Leibes, Geistes und der Seele«. Der letzte Bescheid, den er - Monate später - aus Gareth erhält, besagt, sein Fall werde »wohlwollend geprüft«.
Noch einmal setzt Praiowin seine Hoffnung auf eine - späte - Laufbahn als Magus und beantragt eine weitere Magierprüfung durch die Akademie. Auf Betreiben Gurvans und Efferdanes oder akademieinterner Gegner wird auch dieses Gesuch verschleppt. Man verweist auf Praiowins »fragwürdigen Lebenswandel«. Schließlich wird auf der Formulierung »studiosi vel studiosa« in der Prüfungsbestimmung herumgeritten. Da Praiowin ja längst kein »Studiosus« mehr sei, könne er also auch keine Prüfung ablegen. Erst nach Monaten wird Praiowin erlaubt, eigene Plädoyers gegen diese Begründungen zu halten, die er glorreich gewinnt. Sein akademischer Sieg bringt ihm wenig, da das Kollegium nun erst eine Entscheidung des Gildenrates und des Convocatus »in dieser ungewöhnlichen Angelegenheit« abwarten will. Als Anfang 1027 das »Blutmal«, dann auch weitere Nachrichten und neuerliche Sphärenerschütterungen Schlimmes befürchten lassen, ist Praiowins Antrag ohnehin so gut wie vergessen.
Die »Schwarzen Horden« und der Untote Heerwurm marschieren wieder - die Trollpforte fällt - Wehrheim fällt - Rommilys fällt - Gareth wird mitsamt der Stadt des Lichts weitgehend zerstört.
Obwohl selber lange Zeit nicht direkt betroffen, empfinden alle an der Akademie die Geschehnisse als »Weltuntergang«. Nicht einmal Praiowin kann über den Fall der Praiostempel und -viertel in Gareth und Rommilys triumphieren. Auch die vielen Beweise für die »Magierphilosophie« freuen ihn nicht mehr.
Zum Erstaunen aller geht das Leben - wenigstens in vielen Landstrichen - weiter. Das Reich ist zerschlagen, aber Perricum und die Akademie stehen noch. Praiowin wird sogar eine baldige Wiederholung seiner Prüfung zugesagt. Und sein Bruder Gurvan, der in Gareth weilte, ist verschollen.
Am 9. Travia stirbt Efferdane v. Eberstamm-Ehrenstein im Alter von 81 Jahren auf Burg Thannfest in Bergtann.
Nicht lange nach dieser Nachricht erhält Praiowin ein Schreiben der Baronin Selinde v. Gluckenhang und ihres Kastellans Frudorn A. Grindberg:
Mit Bedauern habe man die Nachricht vom Tod Baronin Efferdanes erhalten, beglückwünsche aber umso erfreuter Seine Hochgeboren Praiowin v.Eberstamm-Ehrenstein zu seinem Erbe.
Angesichts der allgemein prekären Lage und insbesondere aktueller Bedrohungen an den Nordgrenzen Bergtanns bitte man Baron Eberstamm-Ehrenstein jedoch vielmals, sich alsbald seiner Herrschaft anzunehmen.
Gerne unterstütze man ihn auch bei der Sicherung des Berglandes, wie man es bereits zu Lebzeiten der Alt-Baronin verschiedentlich getan habe.
In jedem Falle wünsche man dem neuen Baron den Segen der Götter, Hesinde vor, und freue sich auf gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit.
Erst dieses Schreiben macht Praiowin wirklich bewußt, daß er in der Tat ja der rechtmäßige - und vermutlich auch einzige noch lebende - Erbe der Baronin Bergtanns ist. Er sendet ein allgemein formuliertes, freundliches Schreiben nach (Nord-)Gluckenhang zurück (sowie ein zweites in den Süden zu Binyama), des Inhalts, daß er sich in allernächster Zeit um das Erbe kümmern werde. Nach kurzer Bedenkzeit und einigen Tagen Vorbereitung (u.a. zur Erlangung so vieler Beglaubigungsschreiben und Geleitbriefe wie möglich) nimmt er Urlaub, der ihm jetzt ohne Weiteres gewährt wird, und setzt nach Bergtann über. Einen knappen halben Tag hört er sich in Dergelmund um, dann mietet er ein »braves Roß« samt berittener Führerin an und reist nach Markt Bergtann. Von dort reitet er allein zur Burg Thannfest.
Kurz vor der Burg legt er bessere Kleidung an. Als »Edler von Natternhag« läßt er sich direkt zu Verwalter Hollerdums führen. Müde und wundgeritten, wie er ist, fällt es ihm alles andere als leicht, einigermaßen würdig und »adlig« aufzutreten. Man scheint aber weder einen nekromantischen Anschlag auf die tote Baronin zu befürchten, noch ist Gurvan wieder aufgetaucht. Hollerdums empfängt den Erben sogar recht erleichtert und nur wenig irritiert von dessen phexischem Auftreten. Als er dessen Hintergrund erfährt, ist ihm die einstige schlechte Behandlung Praiowins auf der Burg regelrecht peinlich (wenigstens tut er so). Praiowin wird als Baron Bergtanns auf der Burg willkommen geheißen und eingeführt.
Ergänzend zum ausführlichen Lebenslauf sind sowohl eine Personenbeschreibung als auch Meisterinformationen für Fantasy-Rollenspieler verfügbar.
Text © 1998-2006 Marianne C. Herdt, Graphik, Layout © 1998-2006 Marianne C. Herdt.
Alle Angaben und Verknüpfungen ohne Gewähr. Datum der letzten Änderung: 2007-12-30